Was ist eigentlich ein AfuBarcamp?

Die Weiterbildungsveranstaltung, die Wünsche erfüllt!

Wundertüte?

Bei einem AfuBarcamp ist das Programm vorher nicht bekannt, denn es entsteht erst während der Veranstaltung. Insofern hat ein AfuBarcamp etwas von einer Wundertüte. Aber mit einem wesentlichen Unterschied: Wer eine Wundertüte aufmacht, muss nehmen, was drin ist. Wer an einem AfuBarcamp teilnimmt, kann selbst dafür sorgen, dass Gewünschtes vorkommt. Wie? Dazu kommen wir gleich.

Sessions: Bunt und vielfältig

Ein AfuBarcamp gliedert sich in “Sessionslots” von je ungefähr einer Stunde Dauer. Während jedes Sessionslots finden mehrere “Sessions” parallel statt.

Die Themen der Sessions werden erst während des AfuBarcamps in der Sessionplanung festgelegt.

Erlaubt ist, was interessant ist (na ja - und nicht gerade gegen geltendes Recht verstößt). Dabei kommt regelmäßig ein bunter und vielfältiger Strauß heraus: Technische Themen, Betriebsthemen, DARC-Themen und gelegentlich ganz anderes.

Session Owner

Wenn Dein Thema nicht dabei ist? Schlag es einfach vor!

Damit wirst Du zum “Session Owner”. Das Gute daran: Es wird von Dir nur erwartet, dass Du an Deinem eigenen Thema interessiert bist. Du brauchst kein Experte sein; Neugier genügt, um ein Thema vorzuschlagen. Und Du brauchst die Session auch nicht zu leiten, wenn Du nicht willst. Es genügt:

Schwarmintelligenz

Zu Beginn eines Sessionslots tritt häufig das “AfuBarcamp-Dilemma” auf: Mehrere Sessions interessieren mich, ich habe die Qual der Wahl.

Aus Sicht der einzelnen Session ist das ein Vorteil: Es sind die Leute anwesend, die am Thema maximal interessiert sind. Das ergibt eine ganz eigene Schwarmintelligenz mit interessierten Teilnehmenden, erhellenden Fragen und oft verschiedensten, wertvollen Erfahrungen.

Sessionformate

AfuBarcamp-Sessions sind unterschiedlich. Gelegentlich bringt jemand einen klassischen vorbereiteten Vortrag mit und hält ihn. Aber die meisten Sessions sind spontan: Gespräche, Frage+Antwort-Formate, eher improvisiert als durchgeplant, eher mäandernde Spaziergänge als gradlinige Märsche. Die Schwarmintelligenz sorgt oft für spannende Kurswechsel!

Offene Sessionformate funktionieren auch deshalb, weil das AfuBarcamp von einer freundlichen, offenen und wohlwollenden Grundstimmung geprägt ist. Wir vom Orgateam tun eine Menge, um diese Grundstimmung zu fördern.

Gesetz der zwei Füße

Offene Sessions sind dynamisch. Meist ist das spannend und interessant, aber gelegentlich läuft die Sache in eine andere Richtung als erhofft. Bei Barcamps ist es problemlos möglich, auch im laufenden Sessionslot leise und unaufgeregt die Session zu wechseln. Das “Gesetz der zwei Füße” aus der Barcamp-Bewegung empfiehlt: Wenn weder Du von einer Session profitierst noch die Session von Dir, dann verlasse sie einfach und suche Dir eine andere. (Nur Session Owner dürfen das nicht.)

Mehr Info?

Das war das Wesentliche.

Einzelne Aspekte, wie so ein AfuBarcamp läuft, haben wir in den alten Einladungen zu verschiedenen AfuBarcamps geschildert. Wer sich in sie vertiefen will, wird fündig im Archiv.

Ebenfalls interessant ist die Liste der über 200 Sessions aller AfuBarcamps, die es im Laufe der Jahre gab. Sie liegt als CSV-Tabelle vor, die sich mit einem Editor oder auch einer Tabellenkalkulation öffnen lässt (als Trennzeichen nur ; nutzen).

Und warum heißt das “Barcamp”?

Ein “Barcamp” zielt weder auf die Ausgabe von Getränken noch ist es unbedingt mit Camping verbunden. Warum dann dieser Name?

Vorläufer sind Veranstaltungen innerhalb der Softwarebranche, die der bekannte Softwareentwickler und Publizist Tim O‘Reilly seit 2003 organisiert. Inhaltlich schon Barcamps, waren sie geschlossene Veranstaltungen nur für ausgesuchte und eingeladene “Friends of O‘Reilly”, woraus sich der Name “Foo Camp” ableitet.

Gleichzeitig ist “Foo” gewollt doppeldeutig: Es lässt sich auch als eine Art Kalauer verstehen. Denn seit langem nutzt die Softwarebranche “foo” und “bar” als Platzhalter für Unbekanntes, ähnlich wie die Mathematik “x” und “y”. So aufgefasst symbolisiert “foo” das zu Beginn der Veranstaltung noch unbekannte Programm.

Im Jahre 2005 ahmte jemand die Veranstaltung erstmals nach, diesmal aber mit offener Einladung für alle. Da lag es nahe, hierfür die Bezeichnung Barcamp zu benutzen. Foocamps und Barcamps werden im Deutschen auch als “Unkonferenzen” bezeichnet.

Ein ähnlicher, mehr auf Ergebnisse fokussierter und deutlich älterer Veranstaltungstyp heißt “Open Space”.